Was für eine Woche! „Es waren extrem emotionale Tage für uns als Turnierveranstalter und natürlich auch für die Tennisfans und zugleich eine der besten Wochen für uns“, schwärmen die Turnierveranstalter Herbert Günther und Markus Bodner. Für die großen Emotionen abseits des Sports sorgten unter anderem Dominic Thiem und Philipp Oswald, die bei ihren letzten Kitzbühel-Auftritten mit Standing Ovations am Center Court verabschiedet wurden.
Fünf Tage in Folge waren für die Matches am Center Court keine Tickets mehr verfügbar. Auch das gab es in Kitzbühel noch nie: „Wir waren von Dienstag weg ausverkauft. Das hat schon mit dem Quali-Wochenende begonnen, wo wir inklusive Kids Day am Montag, dem Highlight des Familien-Wochenendes, schon 13.000 Fans vor Ort hatten“, berichtet Turnierdirektor Alex Antonitsch. Auch diejenigen, die kein Ticket ergattern konnten, hatten die Möglichkeit, Weltklasse-Tennis beim Generali Open Kitzbühel zu erleben. Täglich flanierten hunderte begeisterte Zuschauer durch das frei zugängliche Turniergelände und verfolgten kostenlos die Spiele auf dem Grandstand und Küchenmeister. Erstmals wurde das Fanerlebnis auch mit einem Live-Konzert aufgewertet: „Am Dienstag mussten wir kurzerhand ein Public Viewing einrichten, weil die 1.000 aufgelegten Ladies-Tickets bereits um halb neun Uhr in der Früh weg waren“, so Alex Antonitsch.
Matteo Berrettini jubelt über zweiten Turniersieg binnen einer Woche
Aus sportlicher Sicht hatte das Turnier alles zu bieten, was sich Tennisfans wünschen: spektakuläre Ballwechsel, erstklassigen Tennissport und Matches, die an Spannung kaum zu überbieten waren. Und mit Matteo Berrettini auch einen großen Champion. Der italienische Publikumsliebling trat mit einem 7:5 und 6:3 gegen Hugo Gaston aus Frankreich die Nachfolge von Sebastian Baez an. Für Berrettini ist es der zehnte Titel seiner Karriere - den bislang letzten hatte der 28-Jährige erst vor wenigen Tagen in Gstaad geholt. In Kitzbühel war Berrettini ab dem ersten Satz überlegen und ließ sich auch durch ein spätes Aufbäumen von Gaston nicht aus der Ruhe bringen. Bemerkenswert: Auf seinem Weg zum Championat bei der 80. Ausgabe des Kitzbüheler Sommerklassikers gab Matteo Berrettini keinen einzigen Satz ab.
„Ich bin so happy und so müde. Danke für die große Unterstützung. Die beiden letzten Wochen zählen zu den besten meiner Karriere“, meinte er direkt nach dem Finale. Morgen will Berrettini einen Ruhetag einlegen und dann weiter an seinem Comeback an die Weltspitze arbeiten. Und wie gefällt ihm die neue Kitzbüheler Gams-Trophäe? „Der Pokal ist echt schwer. Aber er wird einen Ehrenplatz bekommen. Glücklicherweise kümmert sich meine Mama um alle Trophäen und passt gut darauf auf.“
Alexander Erler schreibt Turniergeschichte
Im Doppel ging der Titel wie schon 2021 und 2023 an den Tiroler Alexander Erler. Diesmal allerdings nicht an der Seite von Stammpartner Lucas Miedler, der verletzt nicht antreten könnte, sondern mit Andreas Mies, der schon zwei Mal die French Open gewinnen konnte. Die beiden zeigten sich nach dem 6.3, 3:6 und 10:6 gegen Constantin Frantzen und Hendrik Jebens von der Atmosphäre in Kitzbühel begeistert. „So etwas habe ich bisher nur im Davis Cup erlebt“, erklärte der sympathische Kölner bei der Siegerehrung und Alexander Erler ergänzt: „Diese Stimmung in Kitzbühel ist absolut auf Grand-Slam-Niveau. Die Veranstalter geben alles, dass sich die Spieler hier wohl fühlen. Wir haben die ganze Woche über sehr viel Spaß gehabt, von A bis Z war alles bestens organisiert. Und die Kulisse zählt sowieso zu den schönsten auf der ganzen Tour. Wir freuen uns jetzt schon wieder auf nächstes Jahr.“
Mit seinem Finalsieg schrieb Alexander Erler auch ein kleines Kapitel Kitzbüheler Tennisgeschichte. Denn mit seinem dritten Triumpf beim Generali Open ist der Kufsteiner nun österreichischer Rekordhalter. Und das muss noch nicht alles gewesen sein. Mit seinen 26 Jahren sei er ja noch jung, meint Erler, da könnte schon noch etwas dazukommen.
15-Jähriger gewinnt Generali Race to Kitzbühel
Zum Abschluss der fantastischen Tenniswoche im Tiroler Unterland wurde dann noch der Sieger im Generali Race to Kitzbühel, dem größten Amateur-Tennis-Wettbewerb Europas mit über 1.300 Startern, ermittelt. Der Siegerscheck über 10.000.- Euro ging dabei an den erst 15-jährigen Jonas Küstür, der nur 15 Kilometer vom Kitzbüheler Center Court entfernt, in Kirchdorf in Tirol zuhause ist.
Planungen für Generali Open 2025 laufen bereits
Für nächstes Jahr können sich Tennisfans den Termin bereits vormerken: Von 19. – 26. Juli 2025 wird wieder beim Generali Open in Kitzbühel aufgeschlagen. Die Vorbereitungen sind bereits angelaufen. Pünktlich zum Finale konnte dafür heute auch der Vertrag mit Titelsponsor Generali um drei weitere Jahre verlängert werden.